OSTSEEKREUZFAHRT:
Kreuzfahrtgebiet: Ostsee Litauen Klaipeda
Kreuzfahrthafen: Klaipeda
Klaipeda ist die drittgrößte Stadt des Landes und zu ihren Besonderheiten gehört auch, dass ihr Hafen der nördlichste Ostseehafen ist, dessen Wasser im Winter nicht zufriert. Die Stadt hat eine besondere Beschaffenheit, denn sie erstreckt sich an der Curonian-Lagune entlang über eine Strecke von circa 15 km, ihre Breite beträgt nur 3 km. Im Laufe ihrer nahezu gesamten Geschichte war Klaipeda eine deutsche Stadt und hieß Memel. Die Historiker sind der Ansicht, dass bereits vor dem ersten Jahrhundert Siedlungen der Balten - Vorfahren der heutigen Litauer - an der Küste der Lagune Kursiu Marios und am Mündungstrichter des Flusses Dane existierten.1252 siedelten sich die Litauer in dem heutigen Klaipeda an und erbauten das Schloss Memelburg. Im siebzehnten Jahrhundert wurde die Stadt durch die schwedische Armee zerstört. Die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts wurde für die Stadt nicht weniger turbulent und für eine kurze Zeit wurde Klaipeda zur preußischen Hauptstadt, nachdem 1807 französische Truppen Berlin okkupiert hatten.
Das zweite "Reich" führte im Jahr 1871 zur Eindeutschung der Stadt, aber mit dem Vertrag von Versailles wurde Klaipeda bzw. Memel von
Deutschland abgetrennt und Teil der "internationalen Territorien" unter französischer Verwaltung. Im Januar 1923 vertrieb Litauen die
Franzosen und annektierte das gesamte Gebiet. Am 23. März 1939 wurde Klaipeda, der einzige Seehafen Litauens, von den nazistischen
Truppen überfallen. Erst am 28. Januar 1945 wurde die Stadt befreit und von russischen Truppen besetzt.
Die Stadt beging am 1. August 2002 ihre 750-Jahr-Feier, und im letzten Jahrzehnt erlebte sie einen so großartigen Aufschwung, dass sie
hinsichtlich von industrieller Entwicklung und Lebensqualität der Hauptstadt Vilnius Konkurrenz zu machen begann. Seitdem ist die
Geschichte der Stadt in ständiger Entwicklung, wovon auch die zahlreichen Auszeichnungen zeugen, die ihr von der internationalen
Gemeinschaft erteilt wurden. 1999 wurde Klaipeda zur wichtigsten Stadt Litauens - sie bekam die Ehrenfahne des
Europarates verliehen; 2001 erhielt sie die Ehrenplakette und 2003 den Europapreis.
Der Europapreis, der seit 1995 verliehen wird, ist die höchste Anerkennung, mit der eine europäische Stadt oder Region für die
Entwicklung der Zusammenarbeit mit anderen Ländern ausgezeichnet werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte keine litauische Stadt
jemals eine solche Auszeichnung erhalten. Heute hat sie sechzehn ausländische Partnerstädte, zu denen unter anderem die bedeutenden
Hafenstädte Liepâja (Lettland), Gdynia (Polen), Kotka (Finnland), Karlskrona (Schweden), Lübeck (Deutschland) und Kaliningrad
(Russland) gehören. Darüber hinaus arbeitet Klaipeda aktiv mit Cleveland und der japanischen Stadt Kuji zusammen.
Der Hafen der von Reedereien während einer Ostsee Kreuzfahrt gerne angelaufen wird, hat sicher
eine fundamentale Bedeutung für die Wirtschaft der Stadt, aber Klaipeda ist auch eines der höchstentwickelten Industriezentren des
Baltikums. Das historische Zentrum wurde fast vollständig restrukturiert, der Hafenbezirk mit den Resten des alten Schlosses verdient
unbedingt einen Besuch; weitere interessante Bauwerke sind das neugotische Postgebäude und das ehemalige Rathaus. Faszinierend ist das
Meeresmuseum mit dem Aquarium und dem neuen Delphinarium.
Bei einem Einkaufsbummel durch die Stadt kann man interessante Dinge erwerben. Das litauische Souvenir schlechthin ist der Bernstein,
entweder in Schmuck eingearbeitet oder als Stein. Das litauische Handwerk ist aber auch wegen seiner Keramikarbeiten bekannt, die von
ausgezeichneter Qualität und ansprechendem Design sind. Bemerkenswert sind auch die Leinenstoffe.
Die litauische Küche trägt einen typisch nordeuropäischen Charakter und hat im Laufe der Jahre germanische, skandinavische, slawische
und hebräische Einflüsse erfahren. Auf den Speisekarten finden sich also Gerichte aus - häufig geräuchertem - Fisch, Fleisch und
Kartoffeln. Die Litauer verachten aber auch die weniger edlen Teile der Tiere nicht, dazu gehören Rindszunge, geräucherte Schweinsohren
oder Innereien. Zu den bekanntesten Speisen gehören die "cepelinai" (große mit Fleisch und Frischkäse gefüllte Nockerln).
Bei folgenden Seereisen kann dieser Hafen als Anlaufstation enthalten sein: